Konzert 1: Bach à la française


11.01.26, 17 Uhr


Werke für Viola da gamba solo

von Bach, Forquaray und Marais


Claas Harders - Viola da gamba


CLAAS HARDERS - VIOLA DA GAMBA


Claas Harders erhielt im Alter von sieben Jahren ersten Unterricht auf der Gambe. Verschiedene Arten von Musik begleiteten ihn in der Zeit bis zum Abitur - Geige spielend in Jugendsymphonieorchestern und Kammer-musikensembles, ebenso auf der E-Gitarre in Rockbands - bevor er sich eindeutig für die Viola da gamba entschied, deren Studium er an der Akademie für Alte Musik Bremen bei Jaap ter Linden und Sarah Cunningham begann. 



Er unterbrach das Studium für ein Jahr, um in Frankreich am Conservatoire National Supérieur de Musique in Lyon bei Marianne Muller Gambe zu studieren. Nach dem Abschluß des Studiums in Bremen begann er sich zusätzlich mit der Lira da gamba zu beschäftigen, auf der er seitdem in vielen Opernproduktionen mitwirkte. 


Claas Harders konzertiert europaweit mit vielen verschiedenen Kammermusik-ensembles, u.a. auf Festivals wie Abu Gosh (Israel), Festival d'Ambronay (Frankreich), Musikfest Bremen, Bachfest Leipzig, Thüringer Bachwochen, Styriarte (Österreich), Banchetto Musicale (Litauen), Schleswig-Holstein Musik Festival, Mozarteum Salzburg und dem Festival Jean de la Fontaine (Frankreich).


Claas Harders bearbeitete gemeinsam mit seiner Kollegin Silke Strauf die Goldberg-Variationen von J.S.Bach für zwei Bassgamben und nahm sie für das Label Raumklang auf – zusätzlich zu vielen konzertanten Aufführungen.


Zusätzlich zur Konzerttätigkeit hat Claas Harders als Gastdozent an der Hochschule für Künste Bremen, der Kunstschule Bad Oederan und dem Konservatorium Lissabon unterrichtet und betreut mit großer Leidenschaft seine privaten Schüler.



Die wohl populärsten und meistgespielten barocken Werke für Streichinstrumente in solistischer Spielweise sind die Suiten für Violoncello und die Sonaten sowie Partiten für Violine von Johann Sebastian Bach, die er während seiner Anstellung als Kapellmeister am Schloss Köthen schrieb. Für die Viola da gamba als Soloinstrument hat Bach wiederum keine Kompositionen hinterlassen, weshalb Claas Harders in diesem Programm seine ganz eigenen Bearbeitungen jener berühmten Werke spielt.


Aus dem französischen Raum hingegen sind zahlreiche Kompositionen für Gambe überliefert, eine der ersten bedeutenden Sammlungen wurde sogar in Bachs Geburtsjahr 1685 im Druck veröffentlicht. Die Kompositionen von Marin Marais aus diesem Programm sind in jener Zeit entstanden, in welcher Bach im Schloss Köthen tätig war (1717-1723). Auch Marais war im höfischen Kontext angestellt: bereits im Alter von 23 Jahren wurde er Musicien de la chambre du roi in Versailles beim Sonnenkönig Louis XIV.


Das Programm „Bach à la française“ unterstreicht die Gemeinsamkeiten von deutscher und französischer Barockmusik und zeigt zugleich, dass sich große Kompositionen auf verwandten Instrumenten wie Cello und Gambe gleichermaßen spielen lassen, solange die Feinheiten der barocken Musiksprache beherzigt werden.