Zum Programm:

Zwischen Juni 1724 und Februar 1725 schuf Johann Sebastian Bach innerhalb von 36 Wochen nach einem einheitlichen Konzept 40 neue Kantaten, die jeweils einen Choral durch kunstvolle Chöre, affektgeladene Rezitative und vielgestaltige Arien veredelten. Dem fünften Werk des Choralkantaten-Jahrgangs liegt eine gregorianische Choralmelodie zugrunde: der Lobgesang der Maria „Meine Seel erhebt den Herren“, der in der heutigen Liturgie fest mit der Adventszeit verbunden ist. Auch der Kantate „Ich freue mich in dir“, die am 3. Weihnachtsfeiertag 1724 in Leipzig zuerst erklang, liegt ein Choral zugrunde.

Christoph Graupners Kantate zum 1. Advent 1720 „Freue dich und sei fröhlich du Tochter Zion“ eröffnet unsere Weihnachtskonzerte. Graupner bewarb sich 1722 auf Empfehlung von Telemann um die Stelle des Thomaskantors in Leipzig, die dieser bereits abgelehnt hatte. Auf Geheiß seines Herrn musste auch Graupner die Berufung als Nachfolger von Johann Kuhnau ablehnen, allerdings unter Aufbesserung seines ohnehin bereits hohen Verdienstes. So konnte Johann Sebastian Bach die Stelle erhalten.

Graupners umfangreiches, fast vollständig erhaltenes Werk, darunter über 1400 Kirchenkantaten, ist in großen Teilen noch unveröffentlicht.