Konzert 3: Zauber und Empfindsamkeit


22.03.26, 17 Uhr



Werke von u.a. Sweelinck, Scheidt, Bach, Müthel


Menno van Delft - Clavichord




MENNO VAN DELFT - CLAVICHORD


Menno van Delft (Amsterdam, 1963) ist Cembalist und Clavichordspieler. Er war 1988 Finalist beim C. Ph. E. Bach Wettbewerb in Hamburg und gewann den Clavichord Preis. Daraufhin debütierte er beim Holland Festival Early Music in Utrecht. 


Er gab Konzerte und Meisterkurse in ganz Europa, Japan und den USA und machte zahlreiche Aufnahmen für Radio, Fernsehen und CD, unter anderem Sweelinck, Bach und Müthel und mehrere bahnbrechende Aufnahmen auf historischen Clavichorde (Hass 1763, Edinburgh; Hoffmann 1784, Cobbe Collection Horn 1793 und Hass 1728, Berlin). 


Neben dem Aufführen als Solist und Generalbaßspieler, ist Menno van Delft Juror (Brugge, Leipzig, Milan) und betätigt er sich als Lektor und Herausgeber zu Themen wie Klaviermusik, Tasten-instrumenten, Aufführungspraxis, Spieltechniken und Stimmung & Temperierung


Menno van Delft unterrichtet Cembalo, Clavichord und Generalbaß am Conservatorium van Amsterdam und an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.


In diesem Konzert erwartet Sie ein faszinierendes Hörerlebnis: Zwei ganz unterschiedliche Clavichorde öffnen ein Fenster in die Klangwelten vergangener Jahrhunderte. Jedes Instrument steht für eine eigene Epoche und bringt deren musikalischen Charakter eindrucksvoll zum Ausdruck.


Zu Beginn entführen wir Sie mit einem Gemeinclavichord nach Michael Praetorius (1619), gebaut von Martin Kather im Jahr 2020, in die Spätrenaissance. Dieses kleine, mehrfach gebundene Instrument besticht durch seinen klaren, resonanz-reichen Klang und die mitteltönige Stimmung, die mit ihren reinen großen Terzen ideal ist für polyphone Werke. Hier erklingen Kompositionen von Jan Pieterszoon Sweelinck und seiner Schule, darunter Scheidemann und Scheidt, deren Musik von der besonderen Harmonik und Transparenz des Instruments profitiert.


Im 2.Teil des Konzertes tauchen Sie in die elegante Klangwelt des 18. Jahrhunderts ein. Das große, ungebundene Clavichord nach Christian Gottlob Friederici (Gera, 1765), erbaut von Geert Karman 1989, bringt mit seiner wohltemperierten Stimmung und den biegsamen, schmeichelnden Tönen die Atmosphäre des Rokoko und der Empfindsamkeit zum Leuchten. Es ist wie geschaffen für die Virtuosität und Ausdrucksstärke der Bachschule. Hier stehen Werke von Johann Sebastian Bach sowie seiner Söhne und Schüler – etwa Carl Philipp Emanuel Bach und Johann Gottfried Müthel – im Mittelpunkt.


Freuen Sie sich auf ein Konzert, das nicht nur den Facettenreichtum der Clavichordmusik zeigt, sondern auch eindrucksvoll die Entwicklung der Tasten-instrumente und der musikalischen Sprache zwischen Renaissance und Aufklärung erlebbar macht.